Welpe
Ein Welpe ist der Beginn eines neuen Hundelebens – und gleichzeitig der Start einer intensiven Lern- und Prägephase. In den ersten Lebensmonaten werden die Grundlagen für Verhalten, Gesundheit und Bindung gelegt. Wer einen Welpen versteht und richtig begleitet, schafft die besten Voraussetzungen für ein ausgeglichenes, sicheres Hundeleben.
Ein Welpe – neugierig, lernbereit und voller Entwicklungspotenzial.
Was genau ist ein Welpe?
Als Welpe bezeichnet man einen Hund vom Zeitpunkt der Geburt bis etwa zum Alter von sechs Monaten. In dieser Zeit durchläuft der junge Hund mehrere Entwicklungsphasen, in denen er besonders aufnahmefähig ist. Erfahrungen – positive wie negative – prägen ihn in dieser Phase stärker als später im Leben.
Entwicklungsphasen eines Welpen
Die Entwicklung eines Welpen verläuft in klar unterscheidbaren Abschnitten:
| Phase | Alter | Merkmale |
|---|---|---|
| Neugeborenenphase | 0–2 Wochen | Blind, taub, vollständige Abhängigkeit von der Mutter |
| Übergangsphase | 2–3 Wochen | Augen und Ohren öffnen sich, erste Bewegungen |
| Sozialisierungsphase | 3–12 Wochen | Prägung auf Menschen, Umwelt, andere Hunde |
| Junghundephase | ab ca. 4–6 Monate | Zunehmende Selbstständigkeit, erste Grenzen testen |
Besonders die Sozialisierungsphase ist entscheidend: Alles, was der Welpe jetzt kennenlernt, wird später meist als „normal“ abgespeichert.
Die richtige Erziehung eines Welpen
Welpen lernen schnell, aber nicht durch Strenge. Eine erfolgreiche Welpenerziehung basiert auf:
- klaren Regeln: von Anfang an konsequent, aber fair,
- positiver Verstärkung: Lob statt Strafe,
- Geduld: ein Welpe macht Fehler – das ist normal,
- kurzen Trainingseinheiten: wenige Minuten reichen aus.
Grundsignale wie Name, Rückruf, Sitz oder das Laufen an lockerer Leine sollten spielerisch aufgebaut werden. Ein Welpe lernt nicht durch Wiederholung, sondern durch Verknüpfung von Erfolg und Belohnung.
Sozialisation und Umweltgewöhnung
Ein gut sozialisierter Welpe ist später stressresistenter. Wichtig ist der behutsame Kontakt zu:
- anderen Hunden (ruhige, erwachsene Hunde bevorzugen),
- Menschen unterschiedlichen Alters,
- Alltagsgeräuschen (Staubsauger, Verkehr, Klingel),
- verschiedenen Untergründen (Wiese, Asphalt, Holz, Treppen).
Überforderung sollte dabei vermieden werden. Lieber wenige neue Eindrücke bewusst erleben lassen als zu viele auf einmal.
Pflege und Gesundheit beim Welpen
Welpen benötigen besondere Fürsorge, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Wichtige Punkte:
- Impfungen: Grundimmunisierung nach Tierarztplan,
- Wurmkuren: regelmäßig im ersten Lebenshalbjahr,
- Schonung der Gelenke: keine Treppen, kein Springen,
- Ruhezeiten: Welpen schlafen bis zu 18–20 Stunden am Tag.
Auch Fell-, Pfoten- und Ohrenpflege sollten früh spielerisch geübt werden, damit der Hund sie später entspannt akzeptiert.
Typische Fehler im Umgang mit Welpen
Viele Probleme im Erwachsenenalter entstehen durch gut gemeinte, aber ungünstige Entscheidungen:
- ständiges Hochheben statt selbstständiges Erkunden,
- fehlende Regeln („ist ja noch klein“),
- Überforderung durch zu lange Spaziergänge,
- Inkonsistenz zwischen Familienmitgliedern.
Ein Welpe braucht Orientierung, Sicherheit und Struktur – keine Dauerbespaßung.
Erfahrungen, die ein Welpe in den ersten 12 Lebenswochen macht, prägen ihn oft stärker als alles, was er später im Leben lernt.