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Brustgeschirr

Das Brustgeschirr ist eine der beliebtesten und sichersten Möglichkeiten, Hunde kontrolliert und gleichzeitig schonend zu führen. Es verteilt Zugkräfte über Brust und Rücken, entlastet den empfindlichen Halsbereich und bietet dem Hund hohen Komfort – ideal für Alltag, Training und sportliche Aktivitäten.

Hund mit Brustgeschirr im Freien

Ein Brustgeschirr – sicher, bequem und vielfältig einsetzbar.

Warum ein Brustgeschirr sinnvoll ist

Ein Brustgeschirr bietet viele Vorteile gegenüber Halsbändern. Besonders für Hunde, die ziehen, empfindliche Atemwege haben oder rassetypisch gefährdet sind (z. B. MopsFranzösische Bulldogge), ist ein Geschirr oft die bessere Wahl. Wichtige Vorteile:

  • Entlastet den Hals – kein Druck auf Kehlkopf oder Luftröhre.
  • Bietet bessere Kontrolle – besonders bei starken oder jungen Hunden.
  • Fördert gesunde Bewegung – ohne die Halswirbelsäule zu belasten.
  • Ideal zum Training – z. B. für Schleppleine oder Rückruftraining.
  • Erhöhte Sicherheit – geringere Gefahr, herauszuschlüpfen.

Arten von Brustgeschirren

Brustgeschirr ist nicht gleich Brustgeschirr. Je nach Hund und Einsatzzweck gibt es unterschiedliche Modelle:

Typ Merkmale Geeignet für
H-Geschirr Verstellbar, leicht, klassischer Aufbau mit zwei Riemen Alltag, Welpen, sensible Hunde
Y-Geschirr Brustpartie in Y-Form, optimale Schulterfreiheit Spaziergänge, Training, Sport
Norwegergeschirr Ein breiter Brustgurt, leicht anzulegen Große Hunde, kurze Spaziergänge
Anti-Zug-Geschirr Leinenbefestigung vorne an der Brust Leinenführigkeitstraining
Sport- oder Zuggeschirr Lange Rückenteile, gepolstert Zughundesport wie Canicross oder Bikejöring

Die richtige Passform eines Brustgeschirrs

Damit ein Brustgeschirr sicher und bequem ist, muss es korrekt sitzen. Wichtige Kriterien:

  • Schulterfreiheit: Das Geschirr darf die Schulterbewegung nicht einschränken.
  • Richtige Lage des Bruststegs: Sollte mittig verlaufen und nicht scheuern.
  • Brustumfang korrekt messen: je nach Rasse wichtig (z. B. breite Brust bei Bulldoggen, schmale Brust beim Whippet).
  • Zwei-Finger-Regel: Zwischen Gurt und Hund sollten zwei Finger passen.
  • Kein Druck auf die Achseln: sonst können Scheuerstellen entstehen.

Ein gut passendes Geschirr bewegt sich nicht übermäßig, rutscht nicht zur Seite und bleibt auch beim Rennen oder Spielen stabil.

Materialien und Eigenschaften

Brustgeschirre gibt es in vielen Materialien – wichtig ist, dass sie robust, bequem und pflegeleicht sind:

  • Nylon: leicht, günstig, vielseitig.
  • Softshell: sehr bequem, ideal bei Kälte.
  • Biothane: extrem robust und wasserfest.
  • Mesh-Gewebe: atmungsaktiv, besonders angenehm für kleine Hunde.
  • Ledergeschirre: langlebig, hochwertig, aber pflegeintensiver.

Häufige Fehler beim Brustgeschirr

Damit ein Brustgeschirr richtig funktioniert, sollten folgende Fehler vermieden werden:

  • zu lockere Passform → Hund kann herausschlüpfen,
  • zu enge Gurte → Druckstellen oder Scheuern,
  • Schulter blockiert → Einschränkung der natürlichen Gangart,
  • falscher Einsatz der Leinenbefestigung,
  • nicht regelmäßiges Nachjustieren während des Wachstums.

Pflege und Reinigung

Die meisten Brustgeschirre können einfach in lauwarmem Wasser gereinigt werden. Stark verschmutzte Modelle (z. B. nach Waldspaziergängen mit einem Beagle oder Vizsla) lassen sich oft in der Waschmaschine im Schonprogramm reinigen. Karabiner sollten gelegentlich geölt werden, um die Beweglichkeit zu erhalten.

Wusstest du, dass …?
Eine große Tierklinikstudie ergab, dass korrekt sitzende Brustgeschirre die Gelenke weniger belasten als schlecht angepasste Halsbänder – besonders bei aktiven Hunderassen wie dem Australian Shepherd.